Dass niemand behauptet, dass die Gender-Paygap dadurch entsteht, dass Arbeitsgeber bewusst und absichtlich Frauen weniger bezahlen als Männer, weil sie denken dass sie damit durchkommen…
Das Model dem die Erklärung der Gender-Paygap zugrunde liegt hat damit zu tun, dass der Arbeit der Frau intrinsisch weniger Wert zugesprochen wird, und ihnen darum weniger bezahlt wird. Die Behauptung ist nicht und war nie, dass Arbeitsgeber eine Frau einstellen, dann denken “Und jetzt bezahlen wir ihr weniger!”. Sondern: “Den Wert der Arbeit die diese Person leistet schätzen wir auf X Euro ein. Und soviel bezahlen wir dieser Person dann auch”.
Und beim Mann fällt dieses X höher aus als bei der Frau.
Und das ist halt eben ein Problem der Kommunikation in diesem Thema.
Wie die Tatsache, dass Leute die gegen den Gender-Paygap argumentieren oft denken, dass man argumentiert, dass die Frau nur ca. 75% das bezahlt erhält, was der Mann kriegt, für die gleiche Arbeit (was nie die Behauptung war, die tatsächliche Zahl liegt eher um die 5%), so denken viele dieser Leute auch, dass die Paygap dadurch erklärt wird, dass Arbeitsgeber den Frauen BEWUSST und ABSICHTLICH weniger bezahlen. Was AUCH nie das Argument war.
Wie man der Gender-Paygap gegenübersteht und was man davon hält, darüber kann man streiten… aber leider wissen die meisten Leute nicht einmal wirklich, was die Erklärende Grundlage dafür ist. Und darum argumentieren sie dann meisten gegen irgend ein Pseudo-Argument, welches gar niemand wirklich macht.
(oder nicht umbedingt: “gar niemand”. Eher: Niemand, der sich wirklich mit den Daten befasst hat)